Die Welt ist voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Komische, tragische, absurde, aufregende, provokante, lustvolle, authentische und versponnene. Immer wieder dieselben Geschichten. Und doch immer wieder neu. Wenn ich erzähle, bin ich dicht bei anderen Menschen und dicht bei mir. Ich erfinde mir die Welt neu und erkenne mich darin selbst. Was kann schöner sein?!
SCHREIBEN
Über meinem Schreibtisch hängt ein Spruch:
Pencil and a dream can take you anywhere.
Ich schreibe über alles, was mich beschäftigt. Manche Geschichten entstehen über Nacht, andere brauchen viele Jahre. Ich kann es mir als Autor nicht aussuchen, was die Geschichte mit mir vorhat. Ich lasse es einfach zu, was bleibt mir übrig.
Ach ja – noch zwei Sprüche, die über meinem Schreibtisch hängen:
Butter bei die Fische! und Kill your darlings!
REFLEKTIEREN
Vom Schreiben zu leben, heißt auch, über das Schreiben nachzudenken. Wie kann man die Geschichte pointierter erzählen, welche Eigenschaft braucht diese Protagonistin zwingend und welche dunkle Seite hat jene Nebenfigur?
Wer schreibt, wird auch zum professionellen Leser. Das lässt sich nicht vermeiden. Man wächst an den eigenen Fehlern und lernt aus 2500 Jahren Narrationsgeschichte. Das Regelwerk des Erzählens heißt Dramaturgie. Was ich an der Dramaturgie liebe? Dass es mir zugleich einen Halt gibt und Bewegungsfreiheit. Ich kann mich an die Regeln halten und wenn ich sie kenne, tragen sie mich durch Schreibkrisen. Aber wie lustvoll ist es auch, sie gekonnt zu verletzen. Und das geht, denn der Horizont narrativer Möglichkeiten will ständig erweitert werden, die Regeln wollen übertreten werden. Na dann – los geht's. Wege entstehen beim Gehen!